Sehr viele Königspinguine #2 (Salisbury Plain)

Drei Bays an einem Tag

Endlich war es so weit. Der erste Landgang! In der Nacht hatten wir Südgeorgien erreicht und vor der Bay of Isles Anker gelegt. Noch vor dem Frühstück, um halb sieben, durfte die erste Gruppe in die Zodiacs steigen.

Es gibt eine Begrenzung, wie viele Personen zur gleichen Zeit an einer Stelle an Land gehen dürfen. Das ist durch die Selbstregulierung der International Association of Antarctica Tour Operators (IAATO) geregelt. Ziel dieser Absprachen ist, einen sicheren und umweltverträglichen Tourismus in der Antarktis zu ermöglichen. Um die maximale Anzahl an Besuchern einzuhalten, wurden wir in Gruppen eingeteilt, die im Rotationssystem in unterschiedlicher Reihenfolge an Land gehen durften. Auch hier war es wieder von Vorteil, dass die MS Bremen nicht voll belegt war. So konnten wir insgesamt mehr Zeit an Land verbringen.

Bay of Isles

Salisbury Plain in der Bay of Isles (nicht zu verwechseln mit der südenglischen Hochebene gleichen Namens) ist ein „Hotspot“ für Tierfreunde. Seebären, Robben und viele, VIELE Königspinguine. An Bord wurden wir vorgewarnt, dass die Gerüche nicht besonders angenehm sein würden, aber wir hatten Glück – der Wind stand wohl günstig. Und so konnten wir nach einem kurzen Spaziergang am Strand, bei dem man dem ein oder anderen Seebären ausweichen musste, eine der größten Pinguinkolonien völlig begeistert genießen. Ich bin ja nicht der Typ, der bei Tieren im Allgemeinen und bei Vögeln im Besonderen sofort in Verzückung gerät. Aber diese Kolonie war einfach unglaublich beeindruckend! Nicht nur der Anblick von fast 200.000 Pinguinen, auch die Laute, die sie ausstoßen, sind faszinierend. Jeder Vogel hat einen eigenen Klang, so dass sich Eltern und Küken in dieser riesigen Menge stets wiederfinden. Seitdem ich hier stand, habe ich diesen Klang im Ohr, wenn ich H. P. Lovecrafts „At the Mountains of Madness“ lese.

Pinguinkolonie in Salisbury Plain #1
Salisbury Plain
Sehr photogenes Robbenbaby (Salisbury Plain)
sehr fotogenes Robbenbaby
Königspinguin #2 (Salisbury Plain)
Königspinguin

Anders als uns, hat den Tieren niemand gesagt, dass sie einen Mindestabstand einhalten sollen. Neben den Pinguinen sind insbesondere auch die Babyrobben sehr neugierig und ohne Scheu. Und natürlich sind sie sehr fotogen. Bei den Seebären hält man dagegen selber freiwillig Abstand. Sie sind sehr darauf bedacht, ihr Territorium, was mitunter nur ein paar Quadratmeter beträgt, zu verteidigen. Dazu bauen sie sich mit breiter Brust auf, grunzen lautstark und zeigen ihre durchaus beeindruckenden Zähne. Bevor sie dann auf einen zurobben, macht man freiwillig einen Schritt zurück, was sie zum Glück meistens besänftig. Zum Glück gab es hier nicht allzu viele Seebären, so dass man in genügend Abstand an ihnen vorbeikam. Später haben wir einmal eine geplante Anlandung nicht gemacht, da dort zu viele Seebären am Strand lagen.

Hercules Bay

Der zweite Ausflug des Tages führte uns in die Hercules Bay. Hier wurden wir mit den Zodiacs durch die Bucht geschippert. An den Hängen tummelten sich Königskormorane, Weißgesichtscheidenschnäbel und Goldschopfpinguine (wegen der gelben Federn über den Augen auch Maccaronis genannt). Noch mehr hat mich allerdings die Landschaft selber beeindruckt, und allem voran das glasklare, türkise Wasser.

Hercules Bay #6
Hercules Bay
Goldschopfpinguine #1 (Hercules Bay)
Goldschopfpinguine (Maccaronis)
MS Bremen in der Hercules Bay #3
MS Bremen in der Hercules Bay

Fortuna Bay

Anders als im Tagesprogramm aufgeführt, gab es sogar noch einen dritten Ausflug. Diesmal durften wir wieder an Land gehen. Die Fortuna Bay beherbergt ebenso wie die Salisbury Plain eine große Kolonie von Königspinguinen. Obwohl wir am Morgen schon sehr ähnliches gesehen haben, war der Anblick auch hier wieder beeindruckend. Wieder waren die Robbenbabys die beliebtesten Fotomotive, dicht gefolgt von den „Kaffeewärmern“, den jungen Königspinguinen.

Aufgrund des vollen Programms gab es heute keine Vorträge. Lediglich ein „Recap“, also eine kurze Nachbesprechung dessen, was wir heute erlebt haben.

Fortuna Bay #4
Fortuna Bay
Fotogene junge Königspinguine (Fortuna Bay)
fotogene junge Königspinguine
Junger Königspinguin #1 (Fortuna Bay)
Durfte ich leider nicht mit nach Hause nehmen 🙁

Gestern und Morgen

Das war gestern (Auf See)

So geht’s weiter (Auf den Spuren der Walfänger)

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