Die großen Städte Marokkos liegen an der Küste, oder nicht weit davon entfernt. Nach unserer ausgedehnten Zeit in der Wüste steht nun etwas urbanes Sightseeing auf dem Programm.
Essaouira
Da wir noch weiter nach Casablanca wollten, nahmen wir uns für Essaouira nur ein paar Stunden Zeit. Das reichte nicht, um die Stadt ausgiebig zu erkunden, aber wir schlenderten ein wenig durch die Medina und schauten uns ein paar Stände und Läden im Soukh an. Allein dafür könnte man einen ganzen Tag verwenden. Wir kauften nur ein wenig ein und gingen dann weiter zum Strand. Nach einem leckeren Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Casablanca. Ohne große Umwege fuhren wir die A1, das dauerte schon lange genug. Und der starke Wind wirbelte so viel Sand in die Luft, dass ohnehin kaum eine Aussicht zu genießen gewesen wäre.
Casablanca
Endlich kamen wir um neun Uhr in Casablanca an. Hier hatten wir ein Hotel genommen, denn Campingplätze gibt es in der Stadt nicht, und in der Nähe hatten wir auch nichts Interessantes entdeckt. Die letzte halbe Stunde mussten wir uns durch die Stadt quälen, und das Einparken vor dem Hotel war dann nochmal eine finale Herausforderung. Mit Hilfe von gleich zwei Mitarbeitern des Hotels, die eifrig winkten und dirigierten, gelang es dann aber doch. Leider konnten wir nicht mehr an alles im Kofferraum heran, da wir die Hecktür nur noch ein Stück weit öffnen konnten und daher die Kisten nicht herausziehen konnten. Aber das Wichtigste war erreichbar und der Rest musste bis morgen warten. Den Abend verbrachten wir in der Bar, die nur die Hälfte der auf der Karte stehenden Speisen tatsächlich da hatte und nur einen einzigen, überteuerten, französischen Rotwein anbot.
Der Empfang in Casablanca war holprig, aber am nächsten Tag lief alles reibungslos. Allerdings hatten wir uns auch nicht viel vorgenommen. Nur die Moschee Hassan II. stand auf dem Programm. Darüber hinaus gibt es in Casablanca nicht viel Besonderes zu sehen. Angeblich kann es zu stundenlangen Warteschlangen an der Ticketkasse kommen, und es gibt zahlreiche Anbieter bei Get your Guide & Co., die „Skip the Line“-Tickets und „Private Tours“ anbieten. Aber auch mit solchen Tickets kommt man nur mit dem gesamten Pulk an Besuchern zu den fixen Besuchszeiten hinein. Und diese Tickets kosten ein Vielfaches von den normalen Tickets (die liegen bei 11 €). Vermutlich ist ein Freitagmorgen im Oktober ein ziemlich perfekter Tag für einen Besuch der Moschee, wir mussten nicht mal 10 Minuten anstehen. Die Moschee ist tatsächlich ziemlich beeindruckend. Die Mosaike, Verzierungen und die schiere Größe sieht man nicht alle Tage. Insbesondere weil man als nicht-Moslem keine andere Moschee in Marokko besuchen darf.
Nach der Besichtigung schlenderten wir etwas durch die Medina, die im Gegensatz zu der in Essaouira nicht so touristisch ausgerichtet war. Wir nutzten die Zeit hauptsächlich, um uns die Zeit zu vertreiben, bis „Rick’s Café“ öffnete. Als wir dort ankamen, hatte sich schon eine kleine Traube an Touristen vor den Türen versammelt. Obwohl wir keine Reservierung hatten, bekamen wir einen Tisch und genossen ein leckeres Essen mit Wein und Livemusik am Piano. Die Atmosphäre ist nett und man erkennt die Anleihen an das Café aus dem berühmten Film. Den luden wir uns auch direkt bei Prime Video herunter, als wir wieder im Hotel waren, und machten es uns gemütlich.
Fès
Am nächsten Tag ging es weiter nach Fès. Wieder führte uns die Strecke nur über die Autobahn. Fès war wieder touristischer, dennoch wirkte die Medina nicht ganz so sehr auf Touristen ausgelegt wie die in Essaouira. Die meisten, die hier schlenderten und einkauften, schienen Einheimische zu sein. Nach der Medina spazierten wir durch den Stadtgarten und machten uns dann auf zum Campingplatz. Obwohl er noch in Fès lag, war er ruhig. So ruhig es eben sein konnte, bei der immensen Größe des Platzes…