Wikipedia: „Shivaji Maharaj (auch Chhatrapati Shivaji Bhonsale, * um 1630; †1680) war der bedeutendste Anführer der in Zentral- und Nordindien aktiven Marathen im 17. Jahrhundert. In der jüngeren Geschichtsschreibung wird er als erfolgreicher Hindu-Führer […] und als Vorkämpfer für die Unabhängigkeit Indiens stilisiert.“
Nach diesem mir bis dato völlig unbekannten, aber anscheinend für Indien doch sehr wichtigen, Menschen sind sowohl das Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya-Museum als auch der Bahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus benannt. Und diese beiden standen an meinem zweiten freien Tag in Mumbai auf dem Programm.
Heute war ich nicht alleine unterwegs, sondern hatte zwei Kollegen im Schlepptau. Bzw. hatten die Kollegen mich im Schlepptau. Denn alleine wäre ich kaum auf die Idee gekommen, mir das ehemalige Prince of Wales Museum (das oben erwähnte Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya) anzusehen. Das quasi-Nationalmuseum von Indien präsentiert eine bunte Mischung aus Kunst, Archäologie, Kultur- und Naturgeschichte. Von Skulpturen über Textilien bis hin zu einer riesigen Sammlung chinesischer Schnupftabakflaschen ist alles mögliche dabei. Allerdings hatte ich mich deutlisch schneller daran sattgesehen als meine Kollegen. Aber im Foyer sitzen und Leute beobachten ist ja auch ganz nett.
Vom Museum ist es nicht weit zum Gateway of India. Und da der eine Kollege noch nicht und der andere zuletzt vor 15 Jahren dort gewesen war, haben wir uns das Wahrzeichen Mumbais nochmal angesehen. Interessant fand ich die Bemerkung des älteren Kollegen, dass sich Mumbai heute deutlich von dem unterscheidet, wie er es in Erinnerung hatte. In den letzten 15 Jahren hat sich die Stadt wohl sehr zum Besseren gewandelt.
Anschließend haben wir einen „kleinen“ Fußmarsch zum Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus gemacht. Normalerweise macht es mir ja nichts aus eine halbe Stunde durch die Stadt zu laufen. Aber in Mumbai im März ist es einfach zu warm für sowas… Insbesondere wenn man sich mit Kamera und Co. abschleppt.
Letztendlich sind wir aber doch angekommen. Und es hat sich gelohnt. Der Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus ist einer der größten Bahnhöfe der Welt und seit 2004 zählt er als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Architektur ist beeindruckend, ein Glanzstück der viktorianischen Gotik. Um ehrlich zu sein, hätte ich so etwas in Mumbai nicht erwartet. Andererseits kann die Stadt den britischen Einfluss nicht verhehlen und da ist ein solcher Bau durchaus passend. Leider scheint er den Kampf gegen die Elemente so langsam zu verlieren.
Da wir erst Mittags losgefahren waren, und viel Zeit im Museum verbracht hatten, war der Tag hiermit auch schon vorbei. Gegessen wurde wieder im Hotel. Zum Glück gab es dort fünf Resaturants zur Auswahl, sonst wäre das irgendwann langweilig geworden…