Bisher haben wir die wenigen langen Wochenenden genutzt, um mit dem Landrover in die Natur zu fahren, gemütlich durch die Gegend zu dümpeln, zu wandern oder zu radeln. Da das aber beinhaltet, im Zelt zu übernachten, gibt es einegewisse Komfortgrenze, was die nächtlichen Temperaturen angeht. Das Wochenende vom 1. November haben wir daher für eine Städtereise genutzt.
Budapest hatten wir ja nun schon mehrmals gesehen, in Wien bin ich auch schon mehrfach gewesen. Also fiel die Wahl auf Wiens „kleine Schwester“ Bratislava. Die Hauptstadt der Slowakei ist nur vier Autostunden von Tiszaújváros entfernt und bietet sich daher für ein langes Wochenende an.
Samstag
Natürlich sind wir am Samstag erst Mittags losgekommen, wir wollten ja den Kurzurlaub nicht mit Stress beginnen. Also haben wir am Samstag in Bratislava nicht mehr gemacht, als sehr entspannt und gemütlich im Bistro St. Germain zu sitzen, sehr lecker zu essen, guten slowakischen Rotwein zu trinken und über Gott und die Welt zu reden. Solche kleine, feine Läden, insbesondere mit guter vegetarischer Küche, fehlen uns in unserem kleinen ungarischen Tiszaújváros sehr.
Sonntag
Am Sonntag zeigt der erste Blick aus dem Hotelfenster nicht viel. Hauptsächlich nämlich Nebel. Wir laufen trotzdem los und lassen uns durch die Stadt treiben. Die herbstliche Stimmung steht Bratislava ganz gut. Das Michaelertor (Michalská brána) ist unser Eingang in die Altstadt. Leider wird es gerade renoviert, so dass wir nur Gerüste sehen. Aber dahinter präsentieren sich die alten Gebäude von Bratislava sehr schön. Es gibt nur wenige aufdringliche Werbeschilder von großen Ladenketten, das Stadtbild wirkt dadurch recht entspannt. Wir suchen und finden die berühmten Skulpturen, die in der Altstadt verteilt sind – allesamt Photomagnete. Hier findet man dann alle Touristen, und muss sich regelrecht in die Warteschlange stellen, um ein Bild machen zu können. Ich will gar nicht wissen, wie es hier im Sommer zugeht.
Unweigerlich landen wir am Ende am Donauufer. Hier ist sehr wenig los, auch das ist vermutlich im Sommer anders. Für die Stimmung ist es so aber natürlich ideal.
Bevor wir im Hotel die Füße ausruhen, machen wir noch einen Abstecher ins Multium Spiegelkabinett. Ich finde es immer wieder toll, etwas ganz Neues zu sehen. Und dieses „Museum“ ist tatsächlich etwas was ich so noch nicht gesehen habe. Die kleinen Räume wirken durch die parallel aufgehängten Spiegel unendlich groß. Leider lässt sich das auf Photos nicht richtig festhalten. Auf jeden Fall ist das hier meine Empfehlung #1 in Bratislava.
Am Abend gönnen wir uns dann im Dubliner Pub einen Beyond Burger. Noch etwas, was in Tiszaújváros nicht zu bekommen ist.
Montag
Montag ist der Nebel einem ungemütlichen Nieselregen gewichen. Die erste Regenpause nutzen wir, um zur Burg (Bratislavsky Hrád) zu gehen. Gestern konnten wir auf dem Rückweg vom Donauufer nur im großen Bogen um die Burg herum laufen. Aufgrund von Bauarbeiten am Burgberg waren alle Fußwege von der Donau hinauf gesperrt. Vor der Stadtseite aus geht es dann aber auf die malerisch gelegene Burg. Das Museum haben wir ausgelassen, und nur die Aussicht genossen. Eigentlich wollte ich ja auch noch die Aussicht vom UFO aus genießen, aber bei diesem Wetter macht das leider gar keinen Sinn. Also sind wir nur noch durch den Sad Janka Kráľa Park spaziert.
Die größte Herausforderung kam dann am Abend: wir wollten indisch essen gehen. Die ersten vier Restaurants, die wir nach Empfehlung von TripAdvisor ansteuern, sind geschlossen. Am Ende landen wir im Dosa+Samosa, einem kleinen Imbiss, der aber ausgezeichnetes Essen macht.
Dienstag
Am Dienstag steht dann nur noch ein kurzer Besuch im Präsidentenpalast an. Bzw. genau genommen im dazugehörigen Garten. In den Präsidentenpalast selber kommt man nicht hinein. Aber der Spaziergang durchs Herbstlaub des Gartens ist ein schöner Abschluss unseres Trips nach Bratislava.
Es hat mir hier wirklich gut gefallen. Eine sehr gemütliche und entspannte Atmosphäre, schöne alte Gebäude, freundliche Menschen und gutes Essen. Was will man mehr?