Maramureșului

Mit Dem Landrover Durch Rumänien – Maramureșului

Unsere letzte Station vor der Rückfahrt ist der Maramureșului Nationalpark. Wieder wartet ein toller Campspot auf uns, bei leider nicht allzu tollem Wetter.

Auch am Morgen ist der Campkater ständig in unserer Nähe, auch wenn er den Frühstücksjoghurt deutlich weniger spannend findet als den Thunfisch vom Vorabend. Während ich unseren Kram zusammenpacke, gibt Jochen unseren Platznachbarn gute Ratschläge und Ermutigungen. Das junge Pärchen ist zum ersten Mal auf einer Campingtour und ist sichtlich angetan von unserem Equipment. Die Beiden müssen wohl noch etwas optimieren und vermutlich wird es da einige Diskussionen zu gewissen Notwendigkeiten geben. Zitat von ihm: „She even brought Makeup!“
Nachdem wir uns dann schweren Herzens vom Campkater verabschiedet haben, fahren wir hinein in den Nationalpark. Die Straße führt vorbei an einem sehr aktiven Steinbruch (die Laster haben uns heute früh geweckt) und dann auf zerborstenen Steinplatten hoch zu einer verlassenen Mine. Dieses Mal schen wir keine „Radioaktiv“-Schilder, und die Färbung des Bodens lässt uns vermuten dass hier nicht Uran, sondern Eisenerz abgebaut wurde. Von der Mine aus geht es noch ein kurzes Stück weiter, dann ist für den Landrover Schluss. Mit der Tour von gestern in den Beinen gehen wir nur ein kleines Stück weiter, genießen kurz die Aussicht und kommen gerade rechtzeitig wieder am Auto an, um nicht nass zu werden.

Alte Mine im Maramureș-Nationalpark
Alte Mine im Maramureș-Nationalpark

Das Wetter ist deutlich schlechter geworden. Daher beschließen wir, nicht noch einen Tag im Maramureșului zu bleiben, sondern schon gen Westen aufzubrechen. Es besteht die Hoffnung, dass wir außerhalb der Karpaten etwas mehr Sonne abbekommen. Wir peilen locker einen Campingplatz bei Baia Mare an. Auf dem Weg dahin suchen wir uns natürlich wieder ein paar Rumpelstrecken und Offroad-Passagen, und so kommt es wie es kommen muss. Bei Poienile lzei noch im Maramureș-Gebirge (aber zum Glück nicht mehr im Nationalpark) kommen wir mal wieder nicht weiter. Die Route, die wir eigentlich nehmen wollen, ist zugewachsen. Das erste Bäumchen mitten auf der Straße können wir noch umfahren (keine einfache Sache, mit dem Abhang zur linken und dem baumbewachsenen Fels zur rechten). Aber kurz danach ist kein Durchkommen mehr. Den Wagen zu drehen, ist auf der engen Piste tricky, aber zum Glück geht es und wir müssen nicht die ganze Strecke rückwärts zurück.
Wir versuchen noch eine andere Route, die zwar einen Umweg bedeutet, am Ende aber da auskommt, wo wir aus den Bergen rauskommen wollen. Bzw. da aus kommen würde, wenn sie nicht komplett weggewaschen wäre. Auch die zwei anderen Wege, die von hier abzweigen sind unbefahrbar.
Da es hier aber eine schöne, große Wiese gibt, und einen tollen Ausblick ins Tal, bleiben wir kurzerhand über Nacht hier. Es hat wieder angefangen zu regnen, also spannen wir das Tarp aus und machen es uns gemütlich. Dabei haben wir das Bärenspray immer griffbereit. Jeder Rumäne, mit dem wir über unsere Reisepläne gesprochen haben, hat uns vor den Bären in den Bergen gewarnt. Auch die Schilder an den Nationalpark-Eingängen weisen auf Braunbären hin. Begegnet ist uns jedoch keiner. Einerseits ein wenig schade, aber andererseits wohl doch besser so.

Ende des Weges
Ende des Weges
Maramureș
Maramureș

Die Route

Zurück nach Hause

Auch wenn es erst Freitag ist und wir auch Sonntag zurück fahren könnten, entscheiden wir uns heute schon für die Heimkehr. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und auch am Morgen ist es nicht trocken. Und der Wetterbericht verspricht keine Besserung. Wir nehmen uns noch die Zeit für Apfelpfannkuchen zum Frühstück, dann geht es auf die rund 300 km Rückfahrt.
Natürlich versuchen wir die großen Landstraßen zu vermeiden. Bei Dauerregen lassen wir zwar die „gestrichtelten“ Pfade bei Guru Maps links liegen. Die einfachen weißen, durchgezogenen Linien versprechen hier schon Fahrspaß genug. Insbesondere wenn auf der ein Auto breiten Straße mitten im Wald ein Holzlaster steht. Aber mit dem Landrover ist das natürlich kein Problem, nicht mal eine Herausforderung.Wir fahren einfach links an Laster und Holzstapeln vorbei durch den Schlamm. Der Waldarbeiter, der uns hinterm Laster nicht hat kommen sehen und uns erst durch den Schlamm pflügen sieht, ist sichtlich amüsiert und dirigiert uns auf dem letzten Stück durch die Baumstümpfe. 

Ab nach Hause
Ab nach Hause

Etwas später fällt mir auf, dass mein Portemonnaie nicht wie gewohnt in der Ablage des Armaturenbrettes liegt. Beim nächsten Pinkelstopp durchsuche ich alle verfügbaren, in Frage kommenden Taschen. Nichts. Einzige, letzte Hoffnung: die Innentasche im Dachzelt. Also packen wir im strömenden Regen das Zelt nochmal aus, so dass ich tatsächlich das Portemonnaie aus der Innentasche fischen kann, und der ganze Wust wird wieder unter der Abdeckung erstaut. Ich bin gespannt, wie oft ich mir in Zukunft die Frage anhören muss, ob ich mein Portemonnaie habe, bevor wir das Zelt einklappen…
An jedem anderen Tag wäre das kein großes Thema gewesen, aber heute geht es ja über die rumänisch-ungarische Grenze. Bevor wir dort ankommen, riskieren wir kurz vor Valea lui Mihai noch einmal unser Glück und wagen uns doch auf eine gestrichelte Straße. Diese kostet Jochen einiges an Nerven, denn der Schlamm macht den Wagen unlenkbar. Keine Chance umzudrehen, es bleibt nur, in den Spurrillen voranzuschlittern, und bloß nicht stehen zu bleiben. Für nur 5 km brauchen wir hier 20 Minuten.
Deutlich länger brauchen wir an der Grenze. Die Beamten haben hier alle Zeit der Welt. Es wird in jeden Kofferraum geschaut. Unser Innenraum wird mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentiert, auf eine Durchsuchung verzichten die Grenzer netterweise. Der Rest ist dann unspannendes Kilometerfressen. Ein kurzer Zwischenstopp an der Pizzeria unseres Vertrauens und dann sind wir wieder zu Hause (also in Tiszaújváros, unserem temporären zu Hause). Schnell die Wertsachen und Lebensmittel ausgeräumt und dann lassen wir den Nachmittag mit Pizza, Wein und hochgelegten Füßen verstreichen.

Abschied von Rumänien
Abschied von Rumänien

Gestern und Morgen

Das war gestern (Lacul Bicaz und Rodna)

So geht’s weiter (…)

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