Nachdem wir gestern und vorgestern im Nationalpark vom Verdon und im Colorado Provencal „Natur satt“ genossen haben, stand mal wieder eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Die roten Ockerfelsen sind nämlich nicht nur in natura schön anzusehen, sondern auch als Baumaterial, z.B. in Roussillon, sehr sehenswert.
Der Empfehlung unseres Gastgebers folgend, sind wir allerdings nicht direkt nach Roussillon gefahren, sondern zuerst nach Forcalquier. Das liegt zwar von Cereste aus in der entgegengesetzten Richtung, hat aber montags Markttag. Und der Markt von Forcalquier ist laut Jean-Claude einer der schönsten der Provence. Das wollten wir uns natürlich ansehen. Und es hat sich gelohnt. Neben frischen Lebensmitteln aller Art gibt es jede Menge Kunsthandwerk und allerlei Praktisches und/oder Schönes zu kaufen. Und der Prozentsatz an ramschigen Ständen ist sehr gering.
Dazu kommen noch die kleinen Läden der Stadt und das nette pittoreske Ambiente, das wir schon von einigen der anderen netten kleinen Orte in der Provence kennen – und so ergibt sich tatsächlich ein toller Vormittag. Wir konnten uns aber größtenteils zurückhalten, immerhin müssen die Koffer ja noch zugehen…
Lohnenswert ist auch der Aufstieg zur Notre Dame de Provence. Die kleine Kapelle selber ist zwar eher unspannend, aber es bietet sich ein toller Ausblick. Und es gibt ein sehr ungewöhnliches Carillon. Das befindet sich nämlich nicht in der Kapelle, sondern außerhalb, so dass der Spieler (bzw. in diesem Fall die Spielerin) den Ausblick ebenso genießen kann.
Eine Burgruine als Zwischenstopp
Um nicht über Cereste nach Roussillon zu fahren, haben wir die nördliche Route genommen, die uns über Simiane-la-Rotonde und Saint-Saturnin-les-Apt führte. Beides an und für sich hübsche Orte, insbesondere Saint-Saturnin-les-Apt mit seiner Burgruine, aber ziemlich verschlafen und nicht wirklich zum bummeln geeignet.
Flanieren in der roten Stadt
Roussillon hingegen ist dann wieder ein Touristenmagnet. Anders als in Forcalquier sind die Läden hier wieder reine Souvenirshops, nur hin und wieder lockert ein Atelier das Bild auf. Sehenswert ist Roussillon, weil es von den gleichen Ockerfelsen umgeben ist, die wir schon aus dem Colorado Provencal kennen. Und es ist nicht nur von ihnen umgeben, sondern auch auf einen solchen gebaut. Auch die Häuser selber zeigen die charakteristischen Ockertöne. Und wieder gibt es den netten Kontrast mit dem Grün der Zypressen und der sonstigen Vegetation.
Man kann von hier aus auch noch einen Spaziergang zu den nebenan gelegenen Felsen machen. Wir haben uns jedoch entschieden, uns recht bald auf den Rückweg zu machen, denn wir waren am Abend von unseren Gastgebern zum Essen eingeladen. Und da möchte man natürlich nicht abgehetzt und verschwitzt erscheinen…