Marseille Panorama

Mit dem Bus durch Marseille

An unserem ersten Tag in Marseille haben wir die mit den Reiseunterlagen mitgekommenen Voucher für den Hop-on-Hop-off Bus ausgenutzt. Der heißt hier Colorbüs (das ü ist kein Tippfehler).

Ich finde, in großen Städten ist das eine ideale Möglichkeit, die Hauptsehenswürdigkeiten schon mal „abzuklappern“ und einen Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Mit dem so gewonnenen Überblick kann man dann gut entscheiden, welche Ecken man genauer erkunden will.
Marseille ist weitläufiger als ich erwartet hätte, neben dem Areal um den alten Hafen, dass man gar nicht verpassen kann, gibt es noch einige andere interessante Ecken. Und noch ein paar weiter abgelegene Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale Notre-Dame de la Garde.

"DIE" Kathedrale

Das wohl prominenteste  Wahrzeichen von Marseille thront über der Stadt und ist nicht nur von Innen interessant (wo sonst hängen schon Modellschiffe von der Kirchendecke) sondern bietet auch eine traumhafte Aussicht über Marseille bis rauf aufs Meer.
Die Kathedrale wird von den Einheimischen auch La Bonne Mère genannt und ist die Kirche der Seefahrer (deswegen auch die Modellschiffe).

Notre-Dame de la Garde
Notre-Dame de la Garde
Notre-Dame de la Garde
Notre-Dame de la Garde
Blick über Marseille
Blick über Marseille

Um die Kirche herum gibt es dann aber nicht mehr viel Sehenswertes, da bietet es sich an, sich vom Bus eben dort hin kutschieren und wieder wegbringen zu lassen. Und wenn einem dabei noch ein paar Anekdoten und Informationen über die Stadt erzählt werden, ist das auch nicht verkehrt.

Die andere Kathedrale

Das nächste „Hop Off“ haben wir an der Cathédrale de la Major gemacht, hauptsächlich aber nicht wegen der Kathedrale selber, sondern wegen der alten Charite (die wir dann aber doch nicht von Innen besichtigt haben) und dem umliegenden Panier-Viertel das uns mit seinem alternativen Charme sehr gut gefallen hat.
Und da wir schon mal hier waren, und der nächste Bus noch etwas auf sich warten ließ, haben wir auch noch einen Blick in die Kathedrale geworfen. Laut Kommentar im Colorbüs wird die Kathedrale von den Einheimischen auch die Pyjama-Kathedrale genannt, was auf die gestreifte Außenfassade tatsächlich passt. Warum der Name aber nur für diese und nicht auch für die ebenfalls gestreifte „Bonne Mère“ benutzt wird, wurde nicht erklärt. Von Innen sieht die Kathedrale aus wie eine recht handelsübliche Kathedrale. Abgesehen von den waagerecht angebrachten Orgelpfeifen. Soweit ich mich entsinnen kann, habe ich das hier zum ersten Mal gesehen.

Cathedrale de la Major
Cathedrale de la Major
Quartier du Panier
Quartier du Panier
Quartier du Panier
Quartier du Panier

Das Kloster

Ab hier haben wir kein weiteres „Hop Off“ gemacht, bis wir wieder am Startpunkt angekommen waren. Wir wollten aber noch zum alten Abbaye Saint-Victor, was auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegt. Es gibt eine kleine Fähre, die vom einen Hafenbeckenufer zum anderen fährt, für einen gigantischen Obolus von 50 Cent.
Zwar würde uns auch der Colorbüs dort hinbringen, aber der steht erstmal eine Viertelstunde am Startpunkt der Tour rum. Also sind wir zum Fähranleger getapert. Die Fähre hatte gerade abgelegt, als wir mit dem Bus angekommen waren. Aber anders als wir erwartet hatten, pendelt sie nicht ununterbrochen zwischen den Ufern hin und her, sondern macht nur alle halbe Stunde eine Fahrt. Also sind wir wieder zum Bus zurück getapert…
Saint-Victor ist ein altes Franziskanerkloster, und der Kontrast zu den beiden hellen, und durchaus opulent dekorierten Kathedralen ist ziemlich deutlich. Für das benachbarte Fort Saint-Nicolas hatten wir keine Energie mehr.

Abbaye Saint-Victor
Abbaye Saint-Victor

Zurück zum Point Rouge

Allerdings war es erst fünf, und damit zum Abendessen viel zu früh. Nachdem wir vergebens alle Restaurants am Cours Honoré-d’Estienne-d’Orves und dem alten Hafen abgeklapptert hatten, haben wir beschlossen, uns auf die Heimfahrt zu machen.
Von der Innenstadt zu unserem Hotel am Point Rouge brauchen wir mit Metro und Bus fast eine Stunde. Dummerweise haben ziemlich viele Leute zeitgleich mit uns beschlossen, mit Metro und Bus nach Hause zu fahren. Eine unklimatisierte, brechend volle U-Bahn macht nicht wirklich Spaß. So durchnässt war ich den ganzen Urlaub nicht, wie nach dieser Fahrt.
Am Point Rouge gibt es einen Sandstrand mit ein paar kleinen Restaurants. Der Blick aufs Meer ist traumhaft, insbesondere mit Sonnenuntergang, und die Ruhe an diesem kleinen, etwas abseits vom Trubel gelegenen Strand war genau das Richtige für uns an diesem Abend. Und sogar die Pizza im L’escale war lecker.

Point Rouge
Point Rouge

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