Kampong Ayer

Getting to know Brunei

Die erste Zeit in Brunei ging wie im Flug vorbei. Immerhin bin ich zum Arbeiten hier und nicht um Urlaub zu machen. Es bleiben, von einzelnen Ausnahmen mal abgesehen, also nur die Sonntage um etwas zu unternehmen. Glücklicherweise finden sich immer ein paar Kollegen, die ebenfalls raus in die Natur wollen.

Bandar Seri Begawan

Direkt am ersten Sonntag nach der Quarantäne hat mich einer der Kollegen eingepackt und nach Bandar Seri Begawan mitgenommen. Die Stadt selber hat zwar wenig Natur und auch sonst wenig Sehenswertes zu bieten, aber für einen ersten Eindruck vom Land ist ein Ausflug in die Hauptstadt nicht verkehrt. Fun Fact: Im Allgemeinen wird die Hauptstadt nur Bandar genannt, was einfach „Stadt“ bedeutet. „Lass uns nach Bandar fahren“ bedeutet also, „Lass uns in die Stadt fahren“. Fair enough, viel mehr Städte gibt es in Brunei ohnehin nicht… 
Es gibt kein Stadtzentrum in dem Sinne wie wir es von größeren Städten kennen. Erstes Anlaufzentrum ist aber der Platz um die große Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee. Leider war diese bisher bei jedem meiner Besuche vor Ort mit einem großen Schild am Eingang versehen „No Entry for non-Muslims“.  Also konnte ich das architektonische und religiöse Wahrzeichen des Landes nur von außen besichtigen.

Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee
Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee
Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee
Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee

Nicht weit von der Moschee findet man den Anlieger für Ausflugsboote. Von hier aus kann man den Fluß hinauf in die Mangrovenwälder fahren. Und wenn man Glück hat, gibt es dort Nasenaffen zu sehen. Wir haben tatsächlich welche zu Gesicht bekommen, allerdings waren diese sehr kamerascheu. Im Gegensatz zu dem ersten Krokodil das ich in freier Wildbahn sehen durfte. Den Ausruf unseres Skippers „Look! Crocodile! … asleep!“ hat ebendieses jedoch direkt damit quittiert, auf unser Boot zuzuschwimmen. Mit dem Außenborder unserer Nussschale konnte (oder wollte?) es dann aber doch nicht mithalten…

Mangroven am Sungai Brunei
Mangroven am Sungai Brunei
Kamerascheuer Nasenaffe
Kamerascheuer Nasenaffe
"Look! Crocodile!" (not asleep)
"Look! Crocodile!" (not asleep)

Auf dem Rückweg geht es dann noch am Kampong Ayer vorbei, dem Wasserdorf das noch heute zeigt, wie in Brunei zu alten Zeiten gewohnt wurde.  Genau genommen besteht es sogar aus mehreren Dörfern. An beiden Seiten des Ufers vom Sungai Brunei finden sich hier zahlreiche hölzerne Pfahlbauten, die über Stege miteinander verbunden sind. Etwa 13.000 Brunesen leben hier auf dem Wasser. Neben Geschäften gibt es auch mehrere Schulen, eine Polizeistation und ein Hostel. Seit dem 16. Jahrhundert war Kampong Ayer das Zentrum von Brunei, erst im 20. Jahrhundert haben die Briten die Besiedelung an Land initiiert und damit Bandar Seri Begawan gebildet.

Kampong Ayer
Kampong Ayer
Kampong Ayer
Kampong Ayer

Viel mehr Sightseeing gibt es in Bandar nicht. Man kann an der Uferpromenade entlangspazieren, oder eine der zahlreichen Malls aufsuchen. Shoppingparadiese sind die Malls jedoch nicht. Unter normalen Umständen fahren die Brunesen dafür wohl nach Malaysia oder fliegen nach Singapur. Aufgrund der Covid-bedingten Grenzschließungen ist das jedoch seit Mai 2020 nicht mehr möglich. Ausreisegenehmigungen gibt es nur für Studenten, die im Ausland studieren und für Ausländer, die „dringende Gründe“ haben. Und Shopping gilt dabei nicht als dringend 😉
Pflicht bei jedem Besuch in Bandar ist allerdings „The German Shop„, einzige Quelle in Brunei für lebenswichtige Nahrungsmittel wie Sauerkraut und Gewürzgurken… 

Tutong

Ursprünglich war der Plan, dass ich erstmal nur für zwei Monate bleibe und dann später nochmal wiederkomme. Daher wurde ich zunächst im The Lanes Hotel in Tutong einquartiert. Tutong ist der Hauptort des Distrikts mit gleichem Namen, mit 50.000 Einwohnern das drittgrößte der vier Distrikte von Brunei.
Tutong ist ein reiner Wohnort, mit dem einzigen Vorteil, auf halber Strecke zwischen der Baustelle und der Hauptstadt zu liegen (jeweils etwa eine halbe Stunde mit dem Auto). Die meisten Kollegen wohnen in Kuala Belait, am anderen Ende des Landes (was etwa 45 Minuten Autofahrt bedeutet). Eine Wohnung dort wurde mir jedoch erst genehmigt, nachdem ich meinen Vertrag für ein halbes Jahr verlängert hatte.
Es gibt auch einen Strand, den man auch Sonntags meist für sich alleine hat. Und das obwohl es wunderbar feinen Sand gibt und das Wasser schön warm ist. Allerdings gibt es auch jede Menge Sandfliegen. Und die Ölplattformen am Horizont stören den Eindruck ebenfalls ein wenig. Für ein gemütliches Frühstück am Strand hat es aber dennoch ein paarmal gereicht. 

Sungai Tutong
Sungai Tutong
Tutong Beach
Tutong Beach

Das Hotel veranstaltet Sonntags gelegentlich Ausflüge, so zum Beispiel eine Bootstour auf dem Sungai Tutong. Nasenaffen gibt es hier nicht zu sehen, dafür geht die Sonne wunderbar kitschig am Horizont unter, wenn man zum richtigen Zeitpunkt an der Flußmündung ankommt.

Sungai Tutong
Sungai Tutong
Sungai Tutong
Sungai Tutong
Sungai Tutong
Sungai Tutong

Gestern und Morgen

Zuvor (In Quarantäne)

So geht’s weiter (Hiking)

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